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Dem Menschen zugewandt: Die Parkinsonklinik Beelitz-Heilstätten

Die Parkinsonklinik in Beelitz-Heilstätten zählt zu den besten Fachkliniken Deutschlands. Mittels innovativer Therapieverfahren arbeitet ein interdisziplinäres Ärzteteam daran, der Krankheit Parkinson entgegenzuwirken – mit dem Ziel, dass Patienten ihren Alltag möglichst autark bewältigen können.

Aus den Räumen der Parkinsonklinik in Beelitz-Heilstätten dringt rhythmische Musik  in den 200 Hektar großen Fichtenwald: Musiktherapie am Neurologischen Fachkrankenhaus für Bewegungsstörungen und Parkinson. Aktuelle Therapieverfahren begegnen der Parkinsonkrankheit mit besonders intensivem Bewegungstraining. Musiktherapie wird an der Parkinsonklinik als Taktgeber eingesetzt, damit Parkinsonpatienten in einen Bewegungsrhythmus finden. "Die Übungstherapie ist ganz entscheidend für den Krankheitsverlauf. Indem man der Bewegungsarmut aktiv etwas entgegensetzt kann die Wirkung der Medikamente unterstützt und Spätkomplikationen der Krankheit entgegengearbeitet werden," erläutert Prof. Dr. med. Georg Ebersbach. Er ist seit 1998 Chefarzt der Klinik, die ein Teil des Verbundes Recura Kliniken GmbH ist, und zählt laut einer unabhängigen Studie zu den besten Parkinson-Ärzten Deutschlands. 

Die Mediziner und Medizinerinnen des Neurologischen Fachkrankenhauses für Bewegungsstörungen/Parkinson in Beelitz-Heilstätten.

BIG – eine Therapie, die auf große Bewegungen setzt

Unter seiner Leitung wurde zum Beispiel in einer großen Vergleichsstudie die Wirksamkeit der Methode LSVT BIG nachgewiesen. Dabei handelt es sich um eine speziell für Parkinson entwickelte Bewegungstherapie. Hierbei erlernen Patienten ausladende, "große" Bewegungen – also genau das Gegenteil von dem zu machen, was Parkinson bedeutet. Dadurch sollen sie dazu befähigt werden, das Erlernte nahezu "automatisch" in den Alltag zu integrieren.

Die tiefe Hirnstimulation: elektrische Impulse

Im Langzeitverlauf wirken die Medikamente meist zunehmend ungleichmäßig: Für die Betroffenen bedeutet dies ständige abrupte Wechsel zwischen guter Beweglichkeit und Bewegungsstarre. Ein Hirnschrittmacher sorgt dafür, dass der Zustand des Patienten wieder gleichmäßiger wird. Dazu werden Elektroden im Gehirn platziert, um bestimmte Hirnareale zu stimulieren. Diese Elektroden erhalten elektrische Impulse von einem Impulsgenerator, der sich meist im Brustbereich unter der Haut befindet.

Disziplinübergreifende Zusammenarbeit für einen ganzheitlichen Therapieansatz

Die verschiedenen Therapieverfahren werden nach neuestem Forschungsstand von einem interdisziplinär arbeitenden Team um Chefarzt Prof. Dr. Med. Ebersbach durchgeführt. 
 Das Ärzteteam besteht aus Fachärzten für Neurologie und Ärzten, die sich in diesem Bereich weiterbilden. Neben dem Anspruch, auf dem neuesten Stand der Forschung zu behandeln, ist es den Ärzten ein Anliegen, die spezifische Lebenssituation der Patienten zu verstehen und zu begleiten. 

Darin werden sie von einem Therapeuten-Team unterstützt. Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Neuropsychologen und weitere spezialisierte Therapeuten arbeiten daran, den Patienten in seinen alltäglichen Aufgaben zu stärken. Dazu werden gemeinsam individuelle Übungsprogramme ausgearbeitet. Diese tragen nach der Entlassung des Patienten dazu bei, die erworbenen Fähigkeiten zu Hause weiter zu stärken.

Patienten schätzen die Parkinsonklinik für den menschlichen Umgang

Ein weiterer wichtiger Teil des Teams sind Mitarbeiter aus dem Bereich Pflege. Sie haben langjährige Erfahrung in der Betreuung und Unterstützung von Menschen mit Parkinson. Regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen sorgen dafür, dass die Pflegekräfte eine hohe Kompetenz in fachlichen, aber auch menschlichen Fragen, mitbringen. 
Prof. Ebersbach zählt zu den Initiatoren der „Parkinson-Nurse“-Ausbildung, bei der Pflegekräfte unter Anderem lernen, Patienten mit den komplexen Parkinsontherapien, zum Beispiel Medikamentenpumpen und Hirnschrittmachern, zu versorgen. Das ganzheitliche und multiprofessionelle Konzept kommt auch bei den Patienten an, die die Klinik in Online-Portalen sehr positiv bewerten. So betont ein Patient etwa den respektvollen Umgang des Teams mit den Patienten. „Als Patient fühlt man sich gut aufgehoben: Das gesamte Personal ist zugewandt, hat Zeit für Beratung oder die Erläuterung medizinischer Hintergründe.“ Eine andere Patienten schreibt: „Jeder einzelne hat dazu beigetragen, das ich meine Lebensfreude wieder gefunden habe. Es erfordert immer den ganzen Menschen der sich dem kranken Patienten zuwendet, das ist in dieser Klinik fühlbar.“

Die Parkinsonklinik zählt zu den Top-Kliniken Deutschlands

Die multidisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Therapeuten und Pflege ist einer der Gründe, weshalb das Krankenhaus in der FOCUS-Liste, dem größten deutschen Krankenhausvergleich, wiederholt mit der Auszeichnung „Top Nationales Krankenhaus / Parkinson“  geehrt wurde – zuletzt 2017. „Eine Spezialklinik, die es ein zweites Mal nicht zu geben scheint,“ wie ein Patient auf einem einschlägigen Portal kommentiert. Das Fachkrankenhaus wurde nun auch noch zum Zentrum für Bewegungsstörungen mit Schwerpunkt Parkinson erklärt. Die Ausweisung erfolgt im Rahmen des aktuellen Krankenhausplans des Landes Brandenburg und beweist die herausragende Stellung der Klinik für Patienten und Mediziner.

Prof. Dr. med. Ebersbach zählt zu den Top-Medizinern Deutschlands

Chefarzt des Neurologischen Fachkrankenhauses für Bewegungsstörungen/Parkinson

2017 hat das Nachrichtenmagazin Focus in Deutschlands größter Ärztebewertung Prof. Dr. med. Georg Ebersbach für dessen hervorragende Leistung im Bereich Neurologie/Parkinson ausgezeichnet. Besonders betont wurde die hohen Empfehlungsquoten von ärztlichen Kollegen und Patienten.  Seit 1998 ist er Chefarzt des Neurologischen Fachkrankenhauses für Bewegungsstörung/Parkinson in Beelitz-Heilstätten.

Darüber hinaus ist Prof. Dr. med. Georg Ebersbach Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Parkinson-Fachkliniken, Vorstandsmitglied der deutschen Parkinson Gesellschaft sowie Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und Movement Disorders Society. Der Mediziner hat zahlreiche wissenschaftliche Publikationen, Buchbeiträge und Bücher zur Parkinson-Erkrankung und anderen Bewegungsstörungen veröffentlicht. 

Mehr zur Person

Morbus Parkinson früh erkennen

Morbus Parkinson ist weltweit die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. In Deutschland sind etwa 250 000 bis 280 000 Personen betroffen, die meisten Patienten erkranken zwischen dem  60. und 70. Lebensjahr.  Viele Symptome werden zunächst nicht mit der Krankheit in Verbindung gebracht. Zum Teil treten sie Jahre vor dem eigentlichen Ausbruch von Parkinson auf.
Prof. Dr. med. Georg Ebersbach nennt mehrere Symptome, die auf eine Erkrankung an Parkinson hindeuten können: Wird die Mimik starrer und die Körperhaltung gebundener, kann das auf Morbus Parkinson verweisen. Typisch, aber nicht immer vorhanden, ist das Zittern einer Hand oder eines Fußes, das zu Beginn oft nur gelegentlich und vor allem in Ruheposition auftritt. Auch wenn sich die Handschrift verkleinert oder ein Arm beim Gehen nicht mehr mitpendelt, können dies erste Symptome sein.
Aktuell gibt es keine Heilung, wohl aber Therapien, die die Symptome verringern und das Leben mit Parkinson erleichtern.

Alle Zimmer des Krankenhauses liegen ebenerdig. 73 Betten in Ein- und Zweibettzimmern stehen zur Verfügung, teilweise mit Terrassenzugang. Das erleichtert den Patienten die unabhängige Bewegung, was eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Parkinson-Patienten spielt.

Die MoveApp...

... erleichtert Parkinson-Patienten den Alltag

Unter der medizinischen Leitung von Prof. Dr. Med. Georg Ebersbach wurde die MoveApp entwickelt, die Menschen mit Parkinson im Alltag gezielt unterstützt. Sie bietet kompakte Parkinson-Informationen für Patienten und Angehörige, Übungsvideos und Hilfsmittel wie ein Bewegungsprotokoll, Sprachbrett und eine Medikamenten-Erinnerungsfunktion. 

Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Übungsvideos zur Beweglichkeit gelegt, die in Zusammenarbeit mit einem Physiotherapeuten konzipiert wurden. Anhand von 21 Übungen vermitteln diese, wie Patienten mit einfachen Mitteln und im heimischen Umfeld ihr Training gestalten können. Kraft, Kondition, Gehen spielen dabei eine genauso große Rolle wie Feinmotorik und Gleichgewicht. Die Videoreihe wird stetig erweitert. Anregungen aus dem Kreis der Patienten, Angehörigen und Therapeuten sind jederzeit willkommen.

Einen Mehrwert bietet auch das dynamische Sprechbrett. Es erweitert das herkömmliche "pacing-board"  um die Funktion der Bewegung, indem die einzelnen Felder über den Bildschirm laufen. Die Geschwindigkeit kann dem gewünschten Sprechtempo angepasst werden. Ein grünes Feld gibt das Feedback für das Antippverhalten des Anwenders.

Des Weiteren bietet die App praktische Hilfsmittel, wie z.B. ein Metronom zur rhythmischen Stimulation der Bewegung. Der Takt wird sowohl akustisch als auch über eine Vibrationsfunktion übermittelt. 

Ebenfalls hilfreich für die Behandlung ist das elektronische Bewegungsprotokoll. Für Arzt und Patient dient es als wichtiges Hilfsmittel, um die Beweglichkeit im Tagesverlauf abzubilden und die Motorik über einen längeren Zeitraum zu erfassen – eine wichtige Grundlage für den Arzt bei der medikamentösen Feineinstellung.

Download der App im Apple App-Store

„Telecura“ – Telerehabilitation bei Parkinson

Therapeuten der Parkinsonklinik behandeln jetzt auch online

Der stationäre Aufenthalt ist beendet – wie geht es nun weiter? Damit Patienten ihre Übungstherapien mit dem bekannten Therapeuten-Team auch in den eigenen vier Wänden fortsetzen können, hat die Parkinson-Klinik Beelitz-Heilstätten in Zusammenarbeit mit der AOK Nordost und dem Fraunhofer FOKUS Institut das Projekt „Telecura“ initiiert: Mittels videobasierter Therapiesitzungen können die in der Klinik erreichten Trainingsfortschritte konsolidiert, ja sogar ausgebaut werden. Außerdem werden Patienten in den Online-Therapiesitzungen dazu ermutigt und befähigt, regelmäßig körperlich aktiv zu werden.

Wie laufen die videobasierten Therapieübungen ab?

Patienten wird ein Laptop mit einer speziell entwickelten App zur Verfügung gestellt. Die behandelnden Ärzte und Therapeuten legen über den Terminplaner tagesgenau die Therapieeinheiten fest und steuern während der Online-Sitzung über ihren Computer-Arbeitsplatz den Verlauf der Therapiesitzung. Außerdem können sie auch Nachrichten zur Termin-Erinnerung oder mit anderweitigen Informationen an die Patienten versenden.

Als Ergänzung zu der Videokonsultation können Ärzte und Therapeuten während der Online-Therapiesitzung Referenzvideos als Übungsmaterial auf dem Tablet des Patienten ablegen, welche der Patient im Rahmen selbständiger Übungen über die Telecura-App abrufen kann. Parallel ist es möglich, alle therapierelevanten Eigenaktivitäten mittels der App zu dokumentieren, um den Behandlungsfortschritt zu beurteilen.

Die Übungstherapie ist ganz entscheidend für den Krankheitsverlauf. Indem man der Bewegungsarmut aktiv etwas entgegensetzt, kann die Wirkung der Medikamente unterstützt und Spätkomplikationen der Krankheit entgegengearbeitet werden.

Prof. Dr. med. Ebersbach

Chefarzt des Neurologischen Fachkrankenhauses für Bewegungsstörungen/Parkinson